Es ist gerade einmal zwei Jahre her, dass der imposante Aufschwung unserer Mannschaft seinen Anfang nahm: Nach Jahren in der untersten Spielklasse erkämpften sich unsere Mädels am 21. April 2018 im letzten Saisonspiel ein 23:23-Unentschieden in Kirchheim. Hinter dem Meister, der SG Astoria Walldorf, standen nun drei Mannschaften punktgleich in der Tabelle. Es musste der direkte Vergleich dieser drei Mannschaften herangezogen werden; dabei schnitten wir am besten ab und konnten so den Aufstieg in die 1. Kreisliga feiern.
Die Saison 2018/2019 diente bei den Frauenmannschaften auch für die Qualifikation zu den ab der Spielrunde 2019/2020 eingeführten Bezirksligen, den gemeinsamen Spielklassen der Handballkreise Heidelberg und Mannheim. Nach dem Aufstieg war zunächst die Unsicherheit groß, ob man sich in der neuen Umgebung behaupten könne. Aber von Beginn der Runde an zeigte unsere Mannschaft ihr Potenzial und hielt sich in der Spitzengruppe, so dass das Saisonziel schnell in die Qualifikation für die 1. Bezirksliga, die noch unter dem Arbeitstitel „Bezirksoberliga“ lief, erhöht wurde.
Dieses Ziel wurde konsequent verfolgt, so dass wir diese Qualifikation bereits drei Spieltage vor Rundenende abhaken konnten! Ob man dabei von einem „Aufstieg“ reden kann, sei dahingestellt: Betrachtet man die Spielklassen vom unteren Ende her, so bedeutet es aufgrund der Neueinteilung immerhin einen Sprung von der zweit- in die viertunterste Klasse.
Und wieder das gleiche Spielchen vor der Runde: Können wir mithalten? Die Mannschaften des Heidelberger Handballkreises kannten wir ja, aber wie sieht es in Mannheim aus? So wurde im Saisonheft als Saisonziel ein „sicherer Mittelfeldplatz“ angegeben. Zu erwähnen ist auch, dass wir nach zehn Jahren mit nur einer Frauenmannschaft erstmals wieder eine zweite Mannschaft ins Rennen schicken konnten aufgrund der zahlreichen Neuzugänge der letzten Zeit und des Entschlusses, wegen der geringen Zahl der Spielerinnen keine A-Jugend zu melden, sondern die Jugendlichen in die Frauenmannschaften zu integrieren.
Auch in dieser Spielrunde zeigte unsere Mannschaft von Beginn an, dass sie vorne mitspielen kann, und so wurde schon bald auf den zweiten Tabellenplatz geschielt, der in jedem Fall zum Aufstieg berechtigt. Nach nur zwei Niederlagen in Rot und Wiesloch gab es im letzten ausgetragenen Spiel Ende Februar einen deutlichen Heimsieg mit 28:20 gegen den Tabellenführer, den TSV Rot. Damit schob sich unsere Mannschaft wieder auf den angestrebten zweiten Tabellenplatz vor. Bei noch sechs ausstehenden Spielen mussten noch vier gewonnen werden, um den Aufstieg klar zu machen.
Dann schlug jedoch die Corona-Pandemie zu: Am 12. März setzte der Badische Handball-Verband sämtliche Spiele der Erwachsenen aus, am 9. April wurde die Saison wegen der Corona-Krise beendet. Sportliche Absteiger sollte es keine geben, aber Aufsteiger. Der Modus, nach dem die Aufsteiger ermittelt werden sollen, wurde am 21. April vom Deutschen Handballbund beschlossen: Quotienten-Regel, nach der die bis 12.03. erreichten Punkte durch die Anzahl der absolvierten Spiele dividiert wird.
Unsere Mannschaft hat 20 Punkte in 12 Spielen erzielt, womit sich ein Quotient von 1,67 Punkte durchschnittlich pro Spiel ergibt. Der Tabellendritte und Landesliga-Absteiger, die TSG Wiesloch, hat zwar auch 20 Punkte, benötigte dafür aber 14 Spiele, so dass er mit einem Quotienten von 1,43 Punkte pro Spiel hinter unserer Mannschaft bleibt. Damit bleiben wir nach der am 22. April veröffentlichten Abschlusstabelle auf dem zweiten Tabellenplatz und steigen somit auf!
Sicherlich hätte die Mannschaft die Runde lieber zu Ende gespielt, den Aufstieg gemeinsam erkämpft und gebührlich gefeiert! Aber nun ist es wie es ist: die Feier und die geplante Abschlusstour nach „Malle“ fallen der Pandemie zum Opfer, genau wie ein gemeinsames Aufstiegsfoto. Als Ersatz, behelfen wir uns mit der im „Home-Office“ erstellten Collage.
Innerhalb von nur zwei Jahren der Sprung von der untersten Kreisliga in die Landesliga: Das verdient höchsten Respekt!