Erster Auswärtserfolg der Löwen
In der Handball-Verbandsliga krallten sich der TSV Handschuhsheim in Langensteinbach die ersten beiden Punkte in der Fremde. Mit 6:8 Punkten zog man somit an den Nachbarn Wieblingen und Dossenheim im Tableau vorbei.
Jedoch die Mission „Auswärtssieg“ lief recht kurios an. Bei der Hinfahrt nach Langensteinbach verschwanden gleich zwei der vier Autos auf dem Verkehrsradar, sie wurden von einem plötzlich aus dem Nichts auftauchenden Stau in der Bahnstadt verschluckt. Mit gerade mal zwei Torhütern und fünf Feldspielern wurde schon ausgeknobelt, welcher Torhüter als Feldspieler auflaufen sollte. Kurz vor dem Warmmachen kamen dann die letzten Helden der Landstraße eingeflogen.
Jonas Bald eröffnete mit einem linken Hammer die Partie. Joscha Frank und Vincent Stupp trafen je zweimal, doch die SVL hielt mit. Nico Mairle parierte einen Siebenmeter und noch einige Freie und langsam stellte sich die Defensive auf die Gastgeber ein. Felix Weber auf der Außenbahn wieder ganz der Alte netzte gewohnt fehlerfrei ein, Vincent Stupp traf nach Belieben und Daniel Schmitt bat zum Tänzchen. 7:10, die Löwen führten, Andrei Burlakin war nicht begeistert. Der SVL-Coach donnerte die grüne Karte auf den Tisch, es wurde Klartext besprochen. Doch erst mal hielt der Vorsprung. Aber drei unnötige Ballverluste ermöglichten den Gastgebern eine 16:15-Halbzeitführung.
In der Pause ärgerte man sich über die eigenen Fehler und es sprach nichts dagegen, dies besser zu machen. Doch dann kam es ganz anders. Weil Joscha Frank zu deutlich den gut leitenden Schiedsrichtern erklärte, dass er seine Zweiminutenstrafe als sehr ungerecht hielt, wurde eben diese verdoppelt. Vier Minuten in Unterzahl, die Löwen mit Wut im Bauch zeigten nun ihre Krallen. Stupp, Bald und Krembsler wuchteten die Harzkugel ins SVL-Gehäuse zum 19:22. Schmitt, Klaus Dahlmann und Felix Weber erhöhten auf 21:25, der TSV im Flow. Dann der nächste Auftritt unseres „Mediators“ Joscha Frank, der eine Strafe für seinen Kollegen Dahlmann für zu hart empfand und dies dem hohen Schiedsgericht mitteilte. Diese reagierten prompt mit der dritten Zeitstrafe und dem folgenden roten Karton.
Aber die Löwen haben ihren „Ulme“, ein Handball-Chamäleon. Eindrucksvoll übernahm er die Kreisarbeit und riss einige Lücken in das gegnerische Bollwerk, die Schmitt, Stupp und Rieder zu nutzen wussten. Die Schlussoffensive der Hausherren stand an. Mit Manndeckung versuchten sie Hektik zu streuen, aber die Löwen beruhigten mit schnellen Toren den Versuch des Umsturzes. Sauber parierte der TSV gekonnt die Angriffe und Marius Krembsler war es vergönnt, das finale 30:34 zu netzen. Mit den Punkten im Gepäck wurde man freundlich verabschiedet. Die Mannschaft bedankt sich bei den Getreuen mitgereisten Unterstützern, denen anscheinend kein Weg zu weit ist, um ihre Löwen siegen zu sehen.
TSV Handschuhsheim:
Nico Mairle, Salem Abou-Zahra (beide im Tor), Felix Weber 4, Marius Krembsler 4, Andreas Layer, Niko Ullmerich 1, Klaus Dahlmann 1, Jonas Bald 5, Robin Gassert, Pascal Riedel 1, Daniel Schmitt 7/2, Joscha Frank 3, Vincent Stupp 8.