Personalmangel in Hendesse

Zum ersten Spiel der Rückrunde in der Handball-Verbandsliga der Männer fuhr der TSV Handschuhsheim einen 26:22-Sieg gegen den TV Neuthard ein. Doch die Ausgangslage der Heidelberger war prekär, denn das Personal ging aus. Eigentlich sollte Neuzugang Jasper Weiler sein Debüt im Löwendress geben, doch ihn erwischte die Grippewelle. Direkt vor dem Spiel musste auch noch Jens Riegler angeschlagen absagen, so dass Henri Joerden noch in der 1b-Kabine kurz vor dem Duschen verpflichtet werden konnte. Somit begab sich ein tapferer Haufen, darunter ein A-Jugendlicher und zwei 1b-Spieler, zum Warmmachen auf das orangene Parkett. Improvisationskunst war gefragt. Aber das können die Löwen.

Neuthard begann, Salem Abou-Zahra war sofort auf Zack und krallte sich das Auftaktgeschoss. Im Gegenzug netzte Kreismann Joscha Frank ein. Felix Weber vom rechten Flügel zum 2:0, zufriedene Gesichter auf der Tribüne. Jonas Bald mit einem Aufsetzer aus dem Rückraum, 3:1. Zweiminutenstrafe gegen Joscha Frank in der fünften Minute, das ist für unseren Heißsporn recht früh. Die Neutharder nutzten die numerische Überzahl zum 3:3-Ausgleich. Robin Gassert, Felix Weber und ein Doppelpack von Marius Krembsler, die Löwen hatten mit 7:4 die Nase vorn. Während einer Zeitstrafe der Gäste baute der TSV den Vorsprung auf 10:4 aus. Der grüne Karton der TGS kam umgehend. Vincent Stupp, Paul Pscherer und Marius Krembsler versenkten das harzfreie Spielgerät in Neuthards Maschen zum zwischenzeitlichen 12:5. Auf 19.10 stand die Uhr und Joscha Frank erhielt zum zweiten Mal die zwei gestreckten, nackten Finger des Referees entgegen gehalten. Nun musste Henri Joerden ans Werk gehen. Die Idee war eigentlich, den über zwei Meter großen Henri im Obergeschoss hoch über den Köpfen anzuspielen. Doch Robin Gassert hatte andere Vorstellungen, er machte ein Kreisanspiel auf Kniehöhe. Henri Joerden reagierte blitzartig, angelte sich die Murmel, zog ab, aber der Pfosten verhinderte das erste Verbandsligator für Joerden. Es wurde übersichtlich auf dem Platz, denn das Schirigespann räumte mächtig auf. In acht Minuten fünf Zeitstrafen, es wurde hektisch. Mit einer Auszeit wollte TSV-Coach Jonas Kari beruhigen, dies gelang bedingt. Das Rudel brachte ein Fünftorepolster in die Pause.
Durchgang zwei legte Vincent ein Doppelpack hin, Felix Weber gelang gleiches, die Anzeige funzelte ein 19:12. Andreas Layer wurde auf der Bank erwischt, als er seine Mitspieler fragte:“Was war denn das für ein Pfiff?“ Sofort kamen die zwei altbekannten Finger. Unserem entsetzten Andreas entfläuchte ein „ffffffffftttttttt“. Das war zu viel für den Unparteiischen. Die Folge zweimal zwei Minuten. Die Gäste kamen wieder heran, aber nie weniger als drei Tore. Jonas Bald, Marius Krembsler und Felix Weber trafen für den TSV. Die Vorentscheidung fiel durch Niko Ullmerich, der sich von Halblinks durch die Abwehrreihe tankte und die Lederkugel unter das Gebälk nagelte. Zur Beruhigung aller Handschuhsheimer zockte Marius Krembsler noch zweimal den Neutharder Goalie ab zum 26:22-Endstand. Nicht schön, aber erfolgreich konnte das Kapitel Neuthard ad acta gelegt werden. Mit 13:15 Punkten rangiert der TSV auf dem neunten Platz des Tableaus, eingerahmt von Dossenheim, Malsch und Wieblingen. Für den Liganeuling ist die Platzierung sicherlich respektabel, bei diesen Personalsorgen. Zumal es ja schon vor Rundenbeginn Prophezeiungen des ein oder anderen Fachmannes gab, dass diese Löwen definitiv gegen den Abstieg spielen. Mit weiteren sieben oder acht Zählern sollte der Klassenerhalt im neuen Jahr gesichert werden können.
Vielen Dank an die Zuschauer und den unermüdlichen Walter Drück an der Trommel. Danke auch an die Malschenberger Delegation unter Führung des Winter-Meistertrainers Christian Ruß.

Für den TSV Handschuhsheim waren erfolgreich:
Im Tor Salem Abou-Zahra und Lukas Kücherer – Henri Joerden, Paul Pscherer 1, Felix Weber 8/2, Marius Krembsler 8, Andreas Layer, Robin Gassert 1, Jonas Bald 2, Vincent Stupp 3, Niko Ullmerich 2, Joscha Frank 1.